Therapiemethoden
Privat und alle Kassen
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Psychoanalyse & analytische Therapie
Die Psychoanalyse ist ein wissenschaftliches Therapieverfahren, welches ursprünglich vom Wiener Nervenarzt Sigmund Freud Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelt worden ist. Die Psychoanalyse als solche beinhaltet Theorie, Methode und angewandte Behandlungspraxis. Sie stellt die Basis für vielfältige psychotherapeutische Verfahren dar, welche sich im Verlauf des 20. Jahrhunderts etabliert haben. Die psychoanalytische Methode und von ihr abgeleitet die tiefenpsychologisch-fundierte Therapie untersuchen konflikthaft erlebte Emotionen aus der frühen Kindheit und Adoleszenz. Letztere sind oftmals so überwältigend oder traumatisch, dass sie nicht adäquat verarbeitet oder integriert werden konnten. In der Folge werden sie abgespalten und verdrängt. Die Traumata und innerseelischen Verletzungen können sich somit einer bewußten Beeinflussung komplett entziehen und lediglich in Form von Symptomen oder Verhaltensstörungen fortwirken. Die psychoanalytische Behandlungsmethode hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese unbewußten Konflikte in der Behandlungssituation mit dem Therapeuten erneut erleb-, und erstmals verstehbar werden zu lassen und so einer integrativen Veränderung der Persönlichkeit Raum zu geben. Differenziert werden die Psychoanalyse einerseits und die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie anderseits:
Das Ziel der psychoanalytischen Therapie ist das Aufdecken vormals unbewusster Konflikte und einer neu erlebten konstruktiven Beziehungserfahrung. Dies verhilft dem ( r) Patienten/in zu konstruktiven Verhaltensveränderungen, zu verbesserter Beziehungsfähigkeit zu sich selbst und anderen Menschen gegenüber und damit zu positiven Persönlichkeitsveränderungen.
Die Psychoanalytische Psychotherapie wird im Rahmen der sozialgesetzlichen Vorgaben als Kassenleistung und meist in Anlehnung an diese, auch von Privaten Versicherungen bei entsprechend belegter Notwendigkeit und Indikation übernommen wird. Hierbei wird in der Regel von 2-3stündigen Sitzungen in der Woche, die meist im Liegen stattfinden, und einer maximalen Stundenzahl von bis zu 300 Sitzungen ausgegangen.
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Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie stellt eine therapeutische Modifikation der analytischen Psychotherapie dar. Die klassische psychoanalytische Behandlung, welche in mehreren Sitzungen der Woche, vorzugsweise im Liegen und über einen längeren Zeitraum durchgeführt wird, intendiert eine Aufarbeitung der frühen Grundkonflikte an und zielt letztlich auf eine Nachreifung der Persönlichkeitsstruktur. Dagegen ist die tiefenpsychologisch-fundierte Therapie sowohl inhaltlich als auch zeitlich deutlich begrenzter angelegt. Ihr Ziel ist es, die unbewußten Konflikte, die hinter aktuellen Beschwerden stehen, vor allem im Hinblick auf die gegenwärtigen Belastungssituationen verstehbar werden zu lassen. In dieser Therapieform geht es vor allem darum, für die Symptome und Beschwerden einen neuen konstruktiven Sinnzusammenhang auf dem Boden der lebensgeschichtlichen Entwicklung herzustellen.
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Analytische Psychologie nach C. G. Jung
„Die (Psycho-) Neurose ist im letzten Verstande ein Leiden der Seele, die ihren Sinn nicht gefunden hat“ (Jung, GW IX, S.358)
Die Analytische Psychologie wurde von dem Schweizer Psychiater Carl Gustav Jung (1875-1961) gegründet und zählt neben der Psychoanalyse Sigmund Freuds und der Individualanalyse Alfred Adlers zu den tiefenpsychologischen Konzepten der ersten Stunde. Im Unterschied zu Sigmund Freud spielt bei Jung die erweitere Vorstellung vom Unbewußten eine zentrale Rolle, welches er als das kollektive Unbewusste bezeichnet hat. Jung war bestrebt, die Existenz, Bedeutung und Psychodynamik der kollektiven archetypischen Dimension des Unbewussten nachzuweisen und zu verstehen. Unter Archetypen kann man in erster Annäherung die Grundstrukturen menschlicher Vorstellungs-, und Handlungsmuster ansehen. Er erforschte dabei den Ursprung, die Vorläufer und Parallelen in der Kultur- und Menschheitsgeschichte, um seine Vorstellungen der Archetypen und des kollektiven Unbewussten zu fundieren. Ohne diese Urerfahrungen ist für ihn keine Psychologie des Unbewussten vorstellbar. Insofern ist der Fokus der Analytische Psychologie nicht nur auf seelische Erkrankungen gerichtet, also auf das Krankmachend-Pathologische, sondern nutzt in entscheidender Weise die gesunden Anteile des Menschen mit seinem kreativen und entwicklungsfördernden Potenzial für die je eigene Persönlichkeitsentwicklung. Ein zentraler Aspekt seiner Persönlichkeitspsychologie stellt das Selbst und seine Individuation dar, also die Weiterentwicklung des Menschen auf ein erweitertes Bewusstsein, eine größere menschliche Reife und ein erschlossenes kreatives Potenzial hin. Aus den genannten Konzeptionen leitet sich ein integratives Therapiekonzept ab, das neben dem analytischen Aufarbeiten unbewusster Inhalte im klassischen analytischen Sinn, also dem Bewusstmachen traumatischer Erfahrungen und Entwicklungskonflikte, die Förderung kreativer Anteile, des schöpferischen Potenzials und damit die Persönlichkeitsreifung zum Ziel hat. Die Arbeit mit Bildern und Symbolen steht im Fokus der Analytischen Psychologie.
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Psychoanalytische Fokaltherapie
Eine Sonderform aus dem Anwendungsspektrum der Psychoanalyse stellt die Fokaltherapie oder Kurzzeittherapie dar. Sie wird von den Krankenkassen in der Regel als Behandlung genehmigt. Therapeutische Veränderungsprozesse, wie sie in den oben beschriebenen Therapieformen beschrieben worden sind, können oft nicht abgewartet werden. Ein besonderer Schwerpunkt der fokaltherapeutischen Arbeit kann in der Behandlung psychosomatischer Störungen liegen. Auch für diese Gruppe ist die psychoanalytische orientierte Kurztherapie in besonderem Maße geeignet. Menschen, bei denen seelische und körperliche Reaktionsweisen zusammenwirken, haben oft keinen wirklichen psychischen Erlebensraum zur Verfügung. Ihr emotionales Erleben ist oft auf die Verarbeitung körperlicher Prozesse fokussiert, ihre Phantasiefähigkeit gering, und die Körpersprache ist gegenüber seiner seelischen Ausdrucksformen verkümmert. Hier kann die Kurztherapie erstmals dazu dienen, eine seelische Sprache zu finden, um die körperliche Überfokussierung zu reduzieren.
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Psychosomatik
Die Psychosomatik ist eine Krankheitslehre, welche psychische Einflüsse auf somatische Vorgänge und die Auswirkungen somatischer Erkrankungen auf psychische Prozesse mitberücksichtigt. Sie ist die Lehre von körperlich in Erscheinung tretenden Krankheiten, die seelisch bedingt oder zumindest mitbedingt sind. Im engeren Sinne befasst sich die psychosomatische Medizin hauptsächlich mit folgenden Krankheitskreisen: funktionelle Organbeschwerden, vegetative Störungen, Konversionssyndrome. Dazu kommen Krankheiten mit fassbarem Organbefund- und -schädigung: Asthma bronchiale, ulcus duodeni, colitis ulcerosa. Psychosomatik ist somit betrachtet ganzheitlich ausgerichtete Medizin. Dementsprechend werden in der psychosomatisch orientierten Therapie die Behandlung des Körpers (Somatotherapie) mit psychotherapeutischen Verfahren kombiniert.
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Psychatrie
Die Psychiatrie ist ein Spezialgebiet innerhalb der Medizin, welche sich mit der Diagnostik, Therapie und Prävention sowie der Erforschung seelischer Störungen widmet.
Die Psychopathologie als Teilgebiet der Psychiatrie beschäftigt sich mit der Beschreibung abnormen Erlebens, Befindens und Verhaltensweisen in seinen seelischen, sozialen und biologischen Bezügen. In der klinischen Psychiatrie steht die moderne Psychopharmakologie, der Einsatz von Medikamenten zur Heilung verschiedener Symptome im Mittelpunkt. Dazu bestehen die differenzierten Möglichkeiten sozialpsychiatrischer Hilfestellungen. -
Traumatherapie
Ursprünglich hat sich die Narrative Expositionstherapie (NET) in Situationen, in denen schwer- und mehrfachtraumatisierte Menschen nur wenige Behandlungssitzungen erhalten können (wie zum Beispiel in Kriegs- und Krisengebieten, oder für abschiebegefährdete Flüchtlinge), bewährt. Inzwischen gibt es gute Evidenz für die kulturübergreifende Effektivität der NET bei verschiedenen Traumaarten und nach multipler, sequenzieller und kumulativer Traumatisierung.
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Entspannungsverfahren und Autogenes Training
Eine andere gut wirksame Methode ist die gleichzeitige Durchführung von Entspannungsmethoden. Gerade das autogene Training, das der Patient neben den Gesprächen in der Praxis erlernen kann, ist in seiner direkt am Körper ansetzenden Wirkung eine hervorragende Methode, um die seelische Sensibilität für gestörte Körperfunktionen wieder zu beleben. Gleichzeitig unterstützt es die in jeder psychoanalytisch ausgerichteten Therapie wichtige Entwicklung der Autonomiefunktionen, da der Patient hier selbst ein Mittel an die Hand bekommt, um im Alltag auf seine unbewußten Prozesse ohne die direkte Hilfe des Therapeuten Einfluß nehmen zu können
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Paartherapie
Die Paartherapie als Sonderform der Psychotherapie dient der Bearbeitung akuter und chronischer Konflikte in einer Paar bzw. Zweierbeziehung. Die Arbeitsweise ist dabei psychoanalytisch – systemisch geprägt. Das heißt einerseits, dass nach psychoanalytischem Verständnis neurotische Dispositionen eines oder beider Partner den chronischen Paarkonflikten zugrunde liegen. Im systemischen Ansatz steht die Frage im Mittelpunkt, welche „System“- Prozesse die Konflikte des Paares aufrechterhalten. Die Ebenbürtigkeit des Paares, die strikte Neutralität des Therapeuten und eine lösungs – bzw. ressourcenorientierte Vorgehensweise sind zentrale Elemente der systemischen Paartherapie
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Coaching
Unter diesem Begriff versteht man eine lösungs- oder zielorientierte Beratung von Menschen in deren beruflichem Umfeld. Der Coach begleitet den Klienten vorwiegend in einer Zweiersituation mit dem Ziel, die Leistungsfähigkeit unter Ausschöpfung der Ressourcen des Klienten zu verbessern. Dabei sollen Hilfen für die Realisierung eines Anliegens, oder Lösung eines Problems gegeben werden.
Psychoanalysis and psychodynamic therapy in general represent a means of in-depth exploration and discovery which link our experience of suffering in the present by speaking in detail about the particular life history with others from early infancy. Although psychotherapy cannot guarantee ‘positive outcomes’, it may often lead to a re-orientation in regards to our desires and understanding, and a transformation in our relation with others and the world as a whole. Although not directly concerned with the removal of ‘symptoms’ psychoanalysis has the effect of reducing the suffering associated with them, the relief of emotional distress and rediscovery of meaning in our lives.
The psychoanalytic therapist does not provide instant answers but instead encourages the consideration of unconscious dynamics repeated in actions and behavior patterns, and navigates in exploring the deeper significance of symptoms and mental disorders. Although psychoanalytic therapy demands a commitment and investment of time, effort and money, the benefits can be profound and can put a person on a more solid path for the rest of their life.
Psychoanalysis and psychodynamic therapy perceive human beings to be complex and contradictory because of the centrality of the unconscious in our lives, and the task of the treatment is to find a way through these complex and contradictory aspects and lay bare something potentially creative through our exploration of them.